Epochale Megatrends - Geschichte wiederholt sich nicht, die Ergebnisse schon (29.9.2020)
Währung
Auch hier lehrt die Geschichte (z.B. Deutschland 1914-1923), das die Währung während der direkten Staatsfinanzierung durch Zentralbanken verschiedene Stadien durchläuft von der moderaten Inflation bis zur Hyperinflation und Währungsreform. Nachdem die EZB nunmehr mit der direkten Staatsfinanzierung begonnen hat, stellt sich auch bei der Währung die Frage nach der Verortung auf der Prozesszeitachse. Zu beobachten ist aktuell eine deutliche Inflation bei Sachwerten wie Immobilien, Edelmetallen und anderen Sachwerten wie Kunst, Oldtimer, Whisky sowie Exoten wie Turnschuhe usw. Verbraucherpreise ziehen Stand Juli 2021 ebenfalls deutlich an, allen voran Lebensmittel Lebensmittel.
Wie sie sich nach einer Meinungsbildung zur Inflation künftig persönlich mit ihrem Beruf und Vermögen aufstellen, ist eine Frage des Glaubens und wer der Ratgeber ist. Folgende Spielverderber, die nicht so oft in der Zeitung thematisiert werden, gilt es mit zu Bedenken:
- Häuser können mit Abgaben belegt werden (Historische Hauszinssteuer 1924, Lastenausgleich 1952) und ein Mietdeckel kann ebenfalls den Spaß verderben.
- Gold kann verboten werden und ist dann nicht mehr handelbar wie 1933 bis 1974 in den USA oder 1936 bis 1955 in Deutschland.
- Aktien haben während der Inflation von 1913 bis 1923 rd. 80% ihres realen Werts eingebüßt.
- Die reale Kaufkraft der Lohn- und Gehaltsempfänger ist 1913-1923 erheblich (bis über 50% bei bestimmten Berufsgruppen) gesunken, trotz Vollbeschäftigung.
- Unternehmen, die gestiegene Preise unmittelbar weitergeben können (Preissetzungsmacht), gehören zu den Gewinnern bei Inflation.
- Schuldner waren ebenfalls meistens Gewinner einer Inflation. Was sinnvollerweise mit geliehenem Geld kaufen, wenn man noch keine Schulden hat (nicht jeder ist ein Hugo Stinnes)?
Ukraine
Wer ist dieser Selenskij überhaupt? ... unverhofft gestoppt auf dem Weg zum Super-Oligarchen
Bundeszentrale für politische Bildung vom 19.10.2021:
Am 2. Oktober 2021 informierte das Internationale Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) die Weltöffentlichkeit über die Existenz der so genannten Pandora-Papers, eines Daten-Leaks von 12 Millionen Dokumente aus 14 Quellen. Diese enthalten auch Daten zu bisher unbekannten Offshore-Geschäften des "Kwartal-95"-Netzwerkes um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij und dessen Verbindungen zu dem Oligarchen Ihor Kolomoiskij und der von ihm bis 2016 betriebenen und dann verstaatlichten "PrivatBank".
Nach dem Wechsel auf Kolomoiskijs Fernsehkanal "1+1" gründeten Selenskij und seine engsten Mitarbeiter Borys und Serhij Schefir und Andrij Jakowlew ab 2012 ein Geflecht von Offshore-Firmen, darunter die Firma "Maltex" auf den Britischen Jungferninseln. Diese hielt wiederum die Hälfte an der Produktionsfirma "SVT", die für "1+1" das TV-Format "Bring den Komiker zum Lachen" produzierte. Dafür erhielt sie 1,2 Mio. Dollar von der "Sprintex-Holding", einem ebenfalls offshore ansässigen Unternehmen, das zum Firmengeflecht von Kolomoiskij zählt. Dieser steht unter Verdacht, als Eigentümer der 2016 verstaatlichten "PrivatBank" große Summen durch faule Kredite an eigene Auslandsfirmen verschoben zu haben, um sie vor dem Zugriff der ukrainischen Steuerbehörden zu schützen.
So sollen vor der Verstaatlichung auch 41 Mio. Dollar von der "PrivatBank" auf das Konto von Selenskijs Produktionsfirma "Kwartal 95" überwiesen worden sein. Die Überweisung erfolgte über die zypriotische Filiale der "PrivatBank". Diese Überweisung wurde als "contribution to capital" gekennzeichnet und nicht als Entgelt für eine Leistungserbringung. Somit war das Unternehmen von Steuerzahlungen über diese Summe befreit.